Französische Bulldogge
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Französische Bulldogge |
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FCI - Standard Nr.101 |
Patronat | Frankreich |
Klassifikation FCI | - Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde
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Rassenamen laut FCI | Bouledogue français (101) (Französische Bulldogge) - Gleichmäßiges Fauve, gestromt oder nicht gestromt, oder mit begrenzter weißer Scheckung
- Gestromtes oder nicht gestromtes Fauve mit mittlerer oder überhandnehmender weißer Scheckung
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Widerristhöhe | bis 35 cm |
Gewicht | bis 14 kg |
Liste der Haushunde |
Die Französische Bulldogge ist eine von der FCI (Nr.101, Gr.9, Sek.11) anerkannte französische Hunderasse.
Herkunft und Geschichtliches
Die Französische Bulldogge, die auch Bully genannt wird, stammt vom englischen Bulldog alten Typs ab. Erstmals erwähnt wurde der Vorfahre im 13. Jahrhundert unter dem Namen Bonddog (bond = fesseln) bzw. Bolddog (bold = kühn). Sein Metier war der Kampf Hund gegen Bullen, weswegen er auch heute noch gelegentlich als Kampfhund bezeichnet wird. Bei der Zucht wurde damals auf „Mut“ und Aggressivität Wert gelegt, äußerlich auf eine kurze Schnauze, breite Kiefer und eine zurückgenommene Nase geachtet. Die zurückliegende Nase hatte den Zweck, dass der Hund sich in die Nase des Bullen verbeißen konnte und dabei weiter gut Luft bekam. In späterer Zeit wurde er auch auf andere große Tiere gehetzt. Auch kamen immer mehr Kämpfe Hund gegen Hund in Mode. 1835 wurden Hundekämpfe in Großbritannien verboten.
Zwei Französische Bulldoggen, dunkelgestromt
In East London und in Nottingham nahmen sich die Weber und Spitzenklöppler der Zucht der kleinen Bulldoggen an, die 1836 erstmals auf einer Hundeausstellung vorgestellt wurden. Als kurz vor der Jahrhundertwende in der Normandie große Spitzenfabriken entstanden, wanderten englische Spitzenklöppler vor allem aus Nottingham nach Frankreich aus und ließen sich in der Gegend von Calais nieder. Sie brachten die kleinen Bulldoggen mit, die um die 10 kg wogen, und setzten deren Zucht in der neuen Heimat fort - teils aus Liebhaberei, teils zur Aufstockung ihres Einkommens. Dabei entstanden auch Kreuzungen mit Möpsen, Griffons, Terriern und deren Mischlingen. Diese Hunde wurden in Frankreich unter den Namen "Terrier-Boule" bekannt: kleine Hunde mit einem festen muskulösen Knochenbau, gestutzten Ohren und gestutzter Rute, die 10 bis 15 kg schwer wurden. Das Terrierblut wurde ihnen vermutlich eingekreuzt, um ihnen Rattenfängerinstinkte zuzuführen. Rückschlüsse darauf kann man anhand der Fellfarben "black and tan" ziehen. Damals waren diese Farben noch sehr häufig gewesen und konnten nur durch das Einkreuzen der Terrier entstanden sein. Die kurze gedrehte Rute sowie die vorstehenden Augen stammen vermutlich vom Mops, der damals auch mit eingekreuzt wurde.
Außerdem wurde das aufrecht stehende Fledermausohr erblich gefestigt. Gleichzeitig nahm die Breite des Unterkiefers ab, was den Hunden ein froschähnliches Aussehen gab. Georges Phelps, ein Amerikaner, war bei einem Aufenthalt in Frankreich im Jahr 1886 so sehr von diesen Hunden begeistert, dass er sich vornahm, einige dieser Exemplare mit nach Amerika zu nehmen. Er holte sich Rat bei dem englischen Richter Mr. Krehl, welcher jedes Jahr in Paris richtete, sowie bei der Société Centrale Canine. Er suchte in den Vorstädten von Paris nach Französischen Bulldoggen (welche zu dieser Zeit jedoch noch nicht so offiziell genannt wurden). Es gelang ihm, die Hunde Ninette und Rabot für 50 Dollar zu erwerben.
1898 erfolgte die eigentliche Anerkennung der Rasse, und nachdem der englische König Eduard VII. einen Rüden erstand, wurde ihr weltweit Beachtung geschenkt.
Beschreibung
Die Französische Bulldogge ist muskulös, beweglich und drahtig. Fledermausohren, eine kurze Rute, kurzer Fang und ein breiter, eckiger Kopf kennzeichnen den bis zu 35 cm hohen und maximal 14 kg schweren Hund, der durch das kurze Fell allerdings etwas empfindlich gegen extreme Temperaturen ist.
Der massive Kopf hat einen zwischen den Ohren flachen Schädel, gewölbte Stirn und gut ausgeprägten Stop. Die Stirnfurche reicht bis in Augenhöhe. Die Kopfhaut ist lose, weich, und weist symmetrische Falten auf. Der Fang ist kurz und gut zurückgelegt mit einem sehr kurzem Nasenrücken, kräftig entwickelten Backenmuskeln und schwarzen, dicken Lefzen, bei denen die Oberlefze die untere wohl seitlich abdeckt, aber nicht über den Unterkiefer hinausreichen darf. Die Zähne und die Zunge sind nie sichtbar. Der Unterkiefer ist sehr breit und kräftig und steht über den Oberkiefer hinaus, so dass der Hund ein Vorbeißer ist. Die weit geöffneten Nasenlöcher sind markiert getrennt. Zu beachten ist der große Abstand zwischen Augen und Ohrenansatz, die in gleicher Höhe wie der Nasenrücken liegen. Die Fledermausohren sind länglich, unten breit, an der Spitze abgerundet. Die Ohrmuschel ist von vorn ganz sichtbar.
Der kurze, kräftige Hals hat lose Haut – aber keine Wamme – und geht gut gewölbt in den kurzen birnenförmigen, mit Karpfenrücken versehenen Rumpf über. Der Rücken ist kurz, an den Schultern breit, dahinter leicht abfallend, zur Lendenpartie hin wieder hochgezogen und sich verjüngend. Die starken, muskulösen Läufe sind dadurch charakterisiert, dass die Hinterhand etwas länger ist als die Vorderhand.
Die Rute ist tief angesetzt, dick im Ansatz mit rascher Verjüngung, kurz und gerade. Familiär gehäufte- oder sporadisch vorkommende Knick- oder Korkenzieherruten sind zulässig, jedoch nicht erwünscht.
Das Haar ist fein, kurz und glänzend. Nach dem FCI-Standard sind die Haarfarben fauve (falbfarben), gestromt (eine Mischung von schwarzen, blonden, mittel- bis dunkelbraunen und nicht allzu dunkelrötlichen Haaren) und gescheckt anerkannt. Weiße Hunde werden der Farbe „gestromtes Fauve mit Überhand nehmender weißer Scheckung“ zugeordnet. Kleine, weiße Abzeichen sind bei gestromten Bullies erlaubt.